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AutorenbildJulia Schätzer

Zwei Früchtchen mit dem besonderen Etwas

Diese zwei Vitaminbomben dürfen im Winter keinesfalls am Obstteller fehlen: die Kiwi und die Orange. Ein Steckbrief mit Wissenswertem über ihre Herkunft und warum sie so gesund sind.




Die Exotin in grün auf Weltreise

Die Kiwi ist schon lange keine weit gereiste exotische Südfrucht mehr. Ihre Hochsaison aus europäischen Anbaugebieten beginnt ab November und reicht bis in den März hinein. In südeuropäischen Ländern wie Griechenland, Italien, Spanien oder Südfrankreich findet die Kiwi jene warmen und windgeschützten Bedingungen, die sie für ein optimales Wachstum braucht. Aber auch aus dem nahen Südtirol beziehen österreichische Supermärkte schon beinahe „regionale“ Kiwifrüchte. Obwohl die meisten Menschen mit der Herkunft der Kiwi Neuseeland assoziieren, kommt die Kiwi ursprünglich aus Südwestchina und wurde früher daher als „Chinesische Stachelbeere“ bezeichnet. Erst in den 1930iger Jahren begann Neuseeland mit dem Kiwianbau. Etwa 30 Jahre später wurden die ersten chinesischen Stachelbeeren in die USA exportiert und der Name angesichts der Ähnlichkeit zum braunen, wuscheligen Kiwi, dem Nationalvogel Neuseelands, geändert.


Eine haarige Portion an Nährstoffen

Kiwis gehören zur Familie der Strahlengriffelgewächse und sind Beerenfrüchte. Die bis zu 100 Gramm schweren Früchte sind wahre Vitamin-C-Bomben, denn schon mit zwei Kiwis am Tag kann ein Erwachsener beinahe seinen täglichen Vitamin-C-Bedarf decken. Wie bei allen Früchten findet sich die höchste Konzentration an Vitaminen und Mineralstoffen direkt unter der Schale. Auch wenn es angesichts der haarig-rauen Struktur der Kiwi-Schale zunächst gewöhnungsbedürftig erscheint, macht es also durchaus Sinn die Kiwi samt Schale zu verzehren. Als Bestandteil von Smoothies funktioniert das auf alle Fälle wunderbar. Auch eine Extraportion Ballaststoffe kann dadurch aufgenommen werden. Kiwis aus Bio-Anbau sollten dabei jedenfalls bevorzugt werden.

In der Kiwi ist das Eiweiß spaltende Enzym Actinidain enthalten, das für die Verdauung förderlich sein kann. Allerdings kann es allergische Reaktionen hervorrufen. Das Actinidain ist auch der Grund, wieso Kiwis nicht mit Milchprodukten genossen werden sollten. Denn das Enzym spaltet das Milcheiweiß in kleinere Bestandteile, wodurch ein bitterer Geschmack entsteht.


Oranges Gold aus China

Eine weitere typische Frucht der Wintermonate ist die Orange. Ihre ursprüngliche Heimat lässt sich von Kennern aus ihrem botanischen Namen ableiten: „Citrus sinensis“ oder auf Deutsch „chinesischer Zitrus“. Aus einer Kreuzung zwischen einer Mandarine und Pampelmuse entstanden, wurde die Orange im südlichen China bereits vor 3000 Jahren kultiviert, ehe sie im 16. Jahrhundert von Portugal ausgehend ihren europäischen Siegeszug antrat. Insgesamt gibt es in etwa 600 Orangensorten, die wie die Kiwi, ebenfalls zur Gattung der Beeren gehören. Weltweit ist Brasilien mit 18 Millionen Tonnen Orangen pro Jahr der größte Orangenproduzent. In Europa liegt Spanien mit drei Millionen Tonnen Früchten pro Jahr an der Produktionsspitze. Nach ihrem Erntezeitpunkt werden die Früchte in Sommer- und Winterorangen eingeteilt, wobei in Spanien und Italien vor allem Winterorangen wachsen.


Immun-Booster in orange

Dass die Orange einen hohen Gehalt an Vitamin C hat, ist allgemein bekannt. Mit 53 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm Frucht sticht sie hier sogar die Kiwi aus. Damit dient sie uns in den langen Wintermonaten als hervorragende Vitamin-C-Quelle, wofür sich besonders auch unser Immunsystem bedankt.

Orangen enthalten außerdem sogenannte Flavonoide - eine weit verbreitete Untergruppe der Polyphenole. Sie zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen, die vor allem im Schalenbereich von Obst- und Gemüse meist als Farb- und Geschmacksstoffe fungieren. In Orangen kommt gemeinsam mit anderen Zitrusflavonoiden vor allem das Hesperidin vor, das in den weißen inneren Hautbestandteilen von Zitrusfrüchten steckt. Hesperidin ist ein wichtiges Antioxidans, das die Zellen unseres Körpers vor freien Radikalen schützt, die durch Umweltbelastungen, Rauchen, extreme körperliche Belastung oder auch im Rahmen der Immunabwehr entstehen. Es könnte aber auch der Grund für eine Schutzwirkung vor kardiovaskulären Erkrankungen und Schlaganfall sein, die in Studien beim Verzehr von Orangen bzw. Orangensaft beobachtet wurde (mehr Infos dazu in diesem Blogbeitrag). Was für ein Glück, dass es Orangensaft das ganze Jahr über gibt!


Zu guter Letzt ein bisschen Orangen-Trivia

Was war zuerst da? Die Orange oder die gleichnamige Farbe? Es waren die Orangen! Dieser knallige Zwischenton von Gelb zu Rot entwickelte sich erst mit der Verbreitung der Orange zum Farbnamen. Im Buddhismus steht die Farbe Orange übrigens für Weisheit und Reife sowie für die höchste Stufe der menschlichen Erleuchtung.

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