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Wie viele "Glühbirnen-Minuten" stecken in einer Packung Butter?

Was hat unsere Ernährung mit dem Klimawandel zu tun? Eine ganze Menge, denn das Produzieren, Verarbeiten, Ausliefern, Lagern und Zubereiten von Lebensmitteln verbraucht viel Energie und erzeugt auch Treibhausgase. In Österreich verursacht die Ernährung pro Person mehr als 2.500 kg CO2 Äquivalente pro Jahr an direkten Emissionen. Das entspricht in etwa den Emissionen bei einer Autofahrt von Wien nach Peking und wieder retour. Dabei sind es vor allem Fleisch- und Milchprodukte, die sich so schlagend auf die Treibhausgasemissionen auswirken. Obwohl Fleisch- und Milchprodukte nur 23 % des Konsumvolumens an Nahrungsmitteln ausmachen, generieren sie jedoch 67 % der nahrungsmittelbedingten Treibhausgas-Emissionen in Österreich.

Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie in der Fachzeitschrift „Nature Climate Change“ unterschätzen viel Menschen den Produktionsaufwand und die damit verbundenen Auswirkungen auf unser Klima bei vielen Lebensmitteln. Während es in anderen Bereichen unseres Konsumlebens schon seit Jahren Pflicht ist Angaben zur Energieeffizienz und damit dem Energieverbrauch zu geben (wie z.B. bei Kühlschränken, Waschmaschinen, Geschirrspülern etc.), tappen wir bei Lebensmitteln weiter im Dunkeln. Laut den Forschern um Adrian R. Camilleri von der australischen University of Technology Sydney könnten klimafreundliche Kaufentscheidungen gefördert werden, indem Lebensmittel mit gezielten Informationen dazu versehen werden. Denn selbst sehr überlegte und bewusste Konsumenten haben oft Schwierigkeiten die Klimalast von Lebensmitteln realistisch einzuschätzen. Camilleri und sein Team testeten eine entsprechende Prouktkennzeichnung zum ökologischen Fußabdruck in Form von „Glühbirnen-Minuten“ und konnten zeigen, dass sich die Versuchsteilnehmer der Glühbirnen-Gruppe tatsächlich häufiger für das klimafreundliche Produkt entschieden als die Vergleichsgruppe, in der reale Beschriftungen von Lebensmitteln verwendet wurden (wie Zutaten, Herkunft etc.).

Letztendlich liegt natürlich der größere Teil der Verantwortung bei den Lebensmittelproduzenten und –konzernen. Indirekt könnte jedoch mit solchen CO2-Labels auch auf die Lebensmittelproduktion Druck ausgeübt werden und das Angebot an klimafreundlichen Produkten dadurch gesteigert werden. 



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