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Stress lass‘ nach! – Stressempfinden ändert sich mit dem Alter zum Positiven

Die kleineren und größeren Stressoren des Alltags haben oft eine große Auswirkung auf unser tägliches Leben und können unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden negativ beeinflussen. Doch wir haben gute Nachrichten! Einerseits wird mit dem Älterwerden die Anzahl der täglichen Stressoren geringer und andererseits verringert sich unsere emotionale Reaktion darauf. Das zeigten die Ergebnisse einer amerikanischen Langzeitstudie.



Frau in Herbststimmung spaziert Sonne entgegen um sich zu entspannen


Wie verändern sich Stressfaktoren und unsere Reaktion darauf im Laufe unseres Lebens? Diese Frage untersuchte ein Forschungsteam unter der Leitung des Entwicklungspsychologen David Almeida an der Penn State University im Rahmen der National Study of Daily Experiences. Die Studie begleitete, beginnend im Jahr 1995, mehr als 3.000 Erwachsene über einen Zeitraum von 20 Jahren. Die Teilnehmer*innen waren zu Beginn zwischen 25 und 74 Jahre alt. Im Rahmen von Telefoninterviews, die im Abstand von neun Jahren durchgeführt wurden, erhoben die Forscher das tägliche Stressniveau und Stresserleben an acht aufeinanderfolgenden Tagen. So wurden umfassende Daten über das tägliche Leben der Teilnehmer*innen an über 40.000 Tagen ermittelt. Das Ergebnis: Mit dem Älterwerden kam es zu einer Verringerung der Anzahl der täglichen Stressfaktoren. Berichteten zum Beispiel 25-Jährige an fast 50 % der Tage über Stressoren, gaben dies 70-Jährige nur noch an 30 % der Tage an. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass die Befragten mit zunehmendem Alter auch weniger emotional auf die täglichen Stressfaktoren reagierten.

Derzeit weisen die Ergebnisse darauf hin, dass die Anzahl der täglichen Stressoren sowie die emotionale Reaktion darauf bis Mitte 50 abnehmen und dann stabil bleiben. Erst in den späten 60iger und frühen 70iger Jahren kommt es – bedingt durch die vermehrten Herausforderungen mit zunehmendem Alter – wieder zu einem leichten Anstieg der erlebten Stressoren.

 

Es scheint also etwas am Älterwerden zu geben, das zu weniger Alltagsstress führt. Ein möglicher Grund könnte in der Veränderung unserer sozialen Rollen liegen. Als jüngere Menschen sind die Anforderungen des Alltags oft hoch – Job, Familie und Haushalt müssen jongliert werden. Viele Rollen sind noch neu und dazu stressen Konflikte, die beim Innehaben mehrerer Rollen entstehen können. Mit zunehmendem Alter ändern sich diese sozialen Rollen, aber auch die Lebensmotivation verändert sich hin zu einem Zeit maximieren und genießen wollen. Schließlich ist es auch die Erfahrung, mit der es uns wahrscheinlich immer besser gelingt, mit alltäglichen Belastungen umzugehen.

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