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AutorenbildJuliana Bhardwaj

Der Schulbuffet-Check: die Methode

Aktualisiert: 8. Feb. 2022

Science News 11: Der SIPCAN Schulbuffet-Check: Eine Methode zur Evaluierung und Optimierung des Angebots an Schulbuffets.


Eine repräsentative, in Zusammenarbeit mit SIPCAN durchgeführte Umfrage aus dem Jahr 2018 ergab, dass 81,2 % aller Schüler*innen in Österreich Zugang zu einem Schulbuffet haben. Umso wichtiger ist es daher, dass das Angebot beim Pausenverkauf so gesund wie möglich gestaltet wird.


Aus Studien ist bereits bekannt, dass sich das Essverhalten von Schüler*innen durch eine Änderung des Warenangebots an Schulbuffets positiv beeinflussen lässt und so die gesündere Wahl zur leichteren Wahl gemacht wird. Die meisten dieser Studien berücksichtigten allerdings nicht das gesamte Speisen- und Getränkeangebot. Daher entwickelte SIPCAN mit dem Schulbuffet-Check eine Methode, mit der das Angebot am Pausenverkauf als Ganzes gesundheitsförderlich gestaltet werden kann. Eine aktuelle Studie untersuchte die Wirksamkeit.


Methode

Die gegenwärtige Studie wurde an 9 Tiroler Schulen durchgeführt, an denen insgesamt 6.597 Schüler*innen (im Alter zwischen 10 und 19 Jahren) unterrichtet werden. Die Betreuung der Standorte erfolgte durchgängig als Tele-Projekt. Mit wiederholten IST-Stand-Analysen, für die ein von SIPCAN entwickeltes Evaluierungstool eingesetzt wurde, sowie eines laufenden Beratungsprozesses, wurde die Verpflegung gezielt optimiert.


Das Evaluierungstool umfasst alle elf zentralen Lebensmittelgruppen eines Pausenverkaufs. Hierzu zählen z.B. Getränke, Brot und Gebäck, div. Beläge für Brot und Gebäck, Gemüse, Obst oder Milchprodukte. Für jede Lebensmittelgruppe werden sowohl die Menge als auch die Positionierung der Speisen bzw. Getränke bewertet.


Die Gesamtbewertung des Pausenverkaufs ergibt sich aus drei Teilbewertungen. Neben der Anzahl der erfüllten Kriterien sowie der Durchschnittsnote aller Kriterien spielen auch die Teilbewertungen jeder einzelnen Lebensmittelgruppe eine entscheidende Rolle. Speziell Letzteres bedeutet, dass keine der elf Lebensmittelgruppen unzufriedenstellend bewertet werden darf. Mit dieser Vorgehensweise wird sichergestellt, dass alle Teilbereiche gleichmäßig gesundheitsfördernd gestaltet werden. Gleichzeitig ist aber erlaubt auch weniger gesunde Lebensmittel wie Mehlspeisen, Süßigkeiten oder Snacks anzubieten, jedoch in stark reduzierter Menge und an wenig sichtbaren Positionen. Somit kommt die Methode ohne generelle Verbote bestimmter Lebensmittelgruppen aus.


Ergebnisse

Vor der Intervention wurden im Durchschnitt 60 % der gestellten Kriterien erfüllt, nach der Intervention 86 %. Die größte Verbesserung wurde mit einem Erfüllungsgrad von 55 % auf 93 % gemessen. Fünf Standorte erreichten eine signifikante Veränderung. Von insgesamt 29 gestellten Kriterien gab es bei 19 Kriterien Verbesserungen. Bei 9 Kriterien waren diese Veränderungen signifikant, etwa beim Angebot von Vollkorngebäck und Gemüse. Während zu Beginn der Studie nur eine Schule die Voraussetzungen für eine Auszeichnung „gesundheitsfördernder Pausenverkauf“ erfüllt hatte, konnten nach der Intervention alle Schulen ausgezeichnet werden.

Auch die Auswirkung der Maßnahmen auf den wirtschaftlichen Erfolg wurden untersucht. Insgesamt vier Buffetbetreiber stellten dafür ihre Umsatzdaten zur Verfügung. Es zeigte sich, dass die Umstellung des Speisen- und Getränkeangebots zu keinen wirtschaftlichen Nachteilen für die Schulbuffetbetreiber führte.


Schlussfolgerungen

Die Ergebnisse zeigen, dass es mit der entwickelten Methode, unabhängig von der Art und den Ausgangsbedingungen eines Schulbuffets, möglich ist, das Warenangebot signifikant zu verbessern und Schüler*innen eine gesündere Speisen- und Getränkeauswahl zu bieten. Das entwickelte Bewertungstool bietet dabei klare Orientierungskriterien und hilft bei der Erreichung individueller Ziele, ohne die Notwendigkeit das Angebot bestimmter Lebensmittel gänzlich zu verbieten. Die Umsetzung als kostensparendes Tele-Projekt erweist sich als geeignete Methode.



Quelle:

Knopf T, Schätzer J, Schobersberger W, Hoppichler F, Wild B, Schätzer M. How can health-promoting nutrition be offered at schools? A method for evaluating and optimizing school cafeterias. J Pub Health Catalog 2020; Volume 4 Issue 1; 275-280.


Zitierung:

SIPCAN, Der SIPCAN Schulbuffet-Check: Eine Methode zur Evaluierung und Optimierung des Angebots an Schulbuffets. SIPCAN Science News 2021, November; 11.


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