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AutorenbildSabine Dämon

So ein Mist! Recycling statt Littering

Im Frühjahr sticht es besonders ins Auge: Getränkedosen, Plastikflaschen und andere Verpackungen, die achtlos aus Autofenstern geworfen oder einfach fallen gelassen wurden. Diese „Vermüllung“ – auch „Littering“ genannt – birgt große Gefahren für Mensch und Natur. Darüber hinaus gehen wichtige Wertstoffe für das Recycling verloren.



Aludose die im Wald weggeschmissen wurde


Österreich zählt zu den saubersten Ländern der Welt. Es gibt ein funktionierendes Entsorgungssystem und das Umweltbewusstsein der Bevölkerung ist stark ausgeprägt. Dennoch werden z.B. auf öffentlichen Plätzen oder entlang stark befahrener Straßen immer noch Abfälle wie Getränkedosen, PET-Flaschen, diverse Verpackungen oder auch Zigarettenstummel einfach liegen gelassen oder achtlos aus Autofenstern geworfen.


Gefahr für Natur, Tiere und Menschen

Diese, auch als „Littering“ bezeichnete „Vermüllung“, ist verboten und ärgert viele zurecht. Dabei sieht der Müll im öffentlichen Raum und in der Natur nicht nur furchtbar aus. Glasscherben, Plastikteile und Dosenreste bergen Gefahren für Kinder und Erwachsene, aber auch für Tiere, die sich daran verletzen können. Werden die Abfälle nicht eingesammelt, so dauert ihr Abbau bis Jahrzehnte (und länger) – genug Zeit, in der Schadstoffe über Boden und Grundwasser bis ins Trinkwasser gelangen können. Aber nicht nur das: Wird der Abfall unbemerkt von landwirtschaftlichen Maschinen zerkleinert, so landet er im Futter für Nutztiere und damit früher oder später auch auf unserem Teller.

 

Littering kostet auch Geld

Je mehr Abfall herumliegt, desto höher sind die Kosten, die für die Reinigung aufgebracht werden müssen. Kosten entstehen indirekt auch, weil Müll nicht recycelt wird und Verpackungen wie Alu-Dosen oder PET-Flaschen neu produziert werden müssen. Denn diese sind wichtige Wertstoffe, die durch Littering für das Recycling verloren gehen. Würden Aluminiumdosen beispielsweise gesammelt und sortenrein recycelt werden, so ließen sich diese unendlich oft wiederverwerten. Im Vergleich zu einer Neuproduktion, die auch mit dem in großer Kritik stehenden Abbau des Alu-Rohstoffes Bauxit einhergeht, könnten auf diesem Weg rund 95 Prozent der Energie gespart werden. Vorausgesetzt, es wird recyceltes Alu für die Dosenproduktion verwendet, und der Wertstoff dafür auch gesammelt. Gerade in diesem Punkt gibt es in Österreich noch großen Aufholbedarf. So wird von uns Konsument*innen nur etwa eine von drei Aludosen gesammelt und dem Recycling-Kreislauf zugeführt.

 

Pfandsystem für mehr Recycling statt Littering

Das neue Pfandsystem für alle Getränke-Einweg-Kunststoff-Flaschen und Aludosen soll dazu beitragen, die Sammelquote für das Recycling zu erhöhen. Ab 1. Jänner 2025 kaufen wir Konsument*innen mit jedem Getränk automatisch auch das Gebinde um 25 Cent dazu. Wer sich dieses Pfand dann nicht bei der Rückgabestation z.B. im Supermarkt zurückholt und die Aludose weiterhin achtlos in die Wiese schmeißt, verschenkt also bares Geld. Bei einer Dose pro Tag gehen so im Jahr beinahe 100 Euro verloren. Und wer die Dose findet, gewinnt es.

Es zahlt sich also nicht nur für den Umweltschutz, sondern auch für die eigene Brieftasche aus, wenn wir ab Jahresbeginn 2025 alle Einweggebinde sammeln und zurück bringen.


Mach mit bei der Flurreinigung!

In vielen Bundesländern wird im Frühjahr zur gemeinsamen Flurreinigung aufgerufen. In Oberösterreich findet z.B. seit über 10 Jahren die Aktion hui statt pfui statt. 20.000 bis 25.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene sammeln jährlich viele tausend Säcke voller Abfall in ihren Gemeinden, der zuvor achtlos in der Natur weggeschmissen wurde. Auch Schulklassen oder Vereine können mitmachen. Dies trägt mit Sicherheit zur Bewusstseinsbildung, insbesondere auch der nächsten Generation bei!

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