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AutorenbildBastian Preissler

Müslis im SIPCAN Zuckercheck – die Ergebnisse 2024 sind da!

Über hochverarbeitete Lebensmittel wird viel diskutiert. Oft stehen derartige Produkte auch bereits am Frühstückstisch. Welches Müsli essen Sie bzw. Ihre Kinder und wissen Sie, wieviel Zucker sich darin versteckt? Wir haben das aktuelle Angebot am österreichischen Markt genau unter die Lupe genommen. Der SIPCAN Zuckercheck 2024 zeigt: Eines von vier Müsliprodukten und Cerealien ist immer noch deutlich zu süß. Optimierungsbedarf gibt es auch beim Ballaststoffgehalt.


Müsli Zutaten - Granola im Glas, Heidelbeeren, Milch und Honig


Mit jährlichen Marktanalysen wollen wir den „versteckten“ Zuckergehalt in Lebensmitteln transparent machen und gleichzeitig Konsument*innen eine Orientierung für eine gesündere Auswahl geben. Was uns aber auch besonders wichtig ist: Wir wollen die „weniger süßen“ Bemühungen von Handel und Industrie in den Einkaufsregalen sichtbar machen und diese Entwicklung fortlaufend unterstützen. Seit dem Jahr 2021 beobachten wir im Rahmen des jährlichen SIPCAN Zuckerchecks auch das Produktsegment der Müsliprodukte und Cerealien am österreichischen Markt.

 

Die Kriterien des Zuckerchecks für Müslis und Cerealien

Alle Cerealien und Müsliprodukte, die diese von SIPCAN auf wissenschaftlicher Basis festgelegten Orientierungskriterien erfüllen, können eine gesündere Lebensweise unterstützen:

  • Zuckergehalt von max. 20 g Zucker pro 100 g (inkl. natürlich enthaltenem Zucker)

  • keine Süßstoffe und/oder Zuckeraustauschstoffe

  • max. Fettgehalt von 20 g pro 100 g

 

Im Rahmen der diesjährigen Marktanalyse wurden 684 Produkte genau unter die Lupe genommen. Das erfreuliche Ergebnis: Mit 67,4 Prozent erfüllen immerhin bereits zwei von drei Müsliprodukten/Cerealien alle diese Kriterien. Im ersten Analysejahr 2021 lag dieser Wert noch bei 60,6 % (503 Produkte insgesamt in der Analyse). 2 % der Produkte fallen beim SIPCAN Zuckercheck durch, weil sie Süßstoffe enthalten.

 

Zuckergehalt im Fokus

Der durchschnittliche Zuckergehalt aller Produkte liegt aktuell bei 15,7 g pro 100 g (Produkte mit Süßstoffen wurden ausgeschlossen). Sieht man sich die Sache genauer an, so zeigt sich: Drei Viertel (75 %) der Müslis und Cerealien liegen unter bzw. maximal bei dem Orientierungskriterium für Zucker in der Höhe von 20 g (pro 100 g). 50 % der Produkte enthalten erfreulicherweise weniger als (bzw. maximal) 15 g.

Gleichzeitig heißt das aber auch: Eines von vier Müsliprodukten bzw. Cerealien ist mit einem Zuckergehalt von über 20 g pro 100 g immer noch deutlich zu süß. 7 % der Produkte – das sind absolut gesehen 49 im gesamten Produktsegment ohne Süßungsmittel – befinden sich mit einem Zuckergehalt von mehr als 25 g pro 100 g (bis hin zu über 35 g!) an der obersten Zuckerlatte. Jedenfalls bei diesen gilt es dringend, alle Bemühungen in Richtung einer Zuckerreduktion zu verstärken, zumal es größtenteils auch jene sind, die speziell an Kinder adressiert und auch sehr gerne von diesen verzehrt werden. Gerade bei Kindern kann mit solchen Produkten die maximale Tagesgrenze für den empfohlenen Zuckerkonsum sehr rasch erreicht werden. Eine wichtige Maßnahme ist daher auch, bei derartigen Produkten gezielt auf möglichst kleine Portionsgrößen zu achten.

 

Ergebnisse abseits vom Zuckerthema

Wenig Veränderung zeigte sich in Hinblick auf den durchschnittlichen Fettgehalt von Müslis und Cerealien Produkten, der relativ stabil bei knapp unter 11 g pro 100 g liegt. 91,7 % aller Produkte am Markt liegen unter bzw. maximal beim vorgegebenen Orientierungskriterium von 20 g pro 100 g.

Mit 58,6 % sind rund 400 Produkte erfreulicherweise in biologischer Qualität. Das entspricht einer kleinen Steigerung von 1,3 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.

 

Auch beim Ballaststoffgehalt liegen die Ergebnisse relativ stabil bei durchschnittlich rund 8,3 g pro 100 g. Unter Berücksichtigung einer üblichen Portionsgröße von 40 g nimmt man damit durchschnittlich 3,3 g Ballaststoffe zu sich. In Hinblick auf eine empfohlene, gesundheitsfördernde Ballaststoffzufuhr von 30 g pro Tag wäre eine Zunahme dieses Wertes wünschenswert. Das betrifft in jedem Falle mehr als jedes dritte Produkt (36,9 %), bei dem der Ballaststoffgehalt bei maximal 7,5 g pro 100 g liegt.

 

 

(inkl. genauer Angaben zum Zucker-, Fett- und Ballaststoffgehalt)


 

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