Als wäre eine Krise nicht schon genug! Freitagabend beim Zubettgehen der Kinder kündigte sich im Badezimmer das Szenario einer zweiten an: aus dem Wasserhahn kam kein Tropfen Wasser! Und sogleich tauchte es wieder auf – das wertschätzende Gefühl für diese lebensnotwendige Kostbarkeit, die wir alle noch mehr schätzen und schonen könnten.
Im Alltag ist es in unseren Breiten selbstverständlich, dass wir ausreichend Trinkwasser in guter Qualität zur Verfügung haben. Meist ist uns dabei gar nicht bewusst, wie viel Wasser wir eigentlich – oft sehr verschwenderisch – verbrauchen. Neben dem Wasser, das wir trinken, nutzen wir es zum Waschen, Duschen, Putzen, Kochen, Klogehen usw. Insgesamt verbraucht jeder Mensch in Österreich pro Tag rund 130 Liter – das ist so viel wie in eine volle Badewanne hineinpasst. Da lohnt es sich öfter mal einen Blick auf seinen eigenen Wasserverbrauch (bzw. auf die Wasseruhr) zu werfen und den Umgang mit dieser Ressource kritisch zu hinterfragen.
Tipps zum Wassersparen sind z.B.:
Beim Zähneputzen, Haare Shampoonieren oder Körper Einseifen den Wasserhahn abdrehen.
Beim WC öfter die Spartaste benützen (eine kleine Spülung benötigt 3 Liter Wasser, eine große Spülung 6 Liter; alte Spülkästen benötigen sogar 9 Liter).
Während man wartet, dass das Wasser aus dem Wasserhahn warm wird, kann das kalte Wasser aufgefangen und später für etwas anderes verwendet werden (z.B. zum Kochen oder zum Blumen gießen).
Geschirr nicht unter laufendem Wasser spülen.
Geschirrspülmaschine benutzen
Regenwasser zum Blumengießen sammeln (oder eine Regenwassernutzanlage für WC/Waschmaschine etc. installieren lassen).
Unmengen an Wasser werden besonders auch für die industrielle Herstellung vieler Alltagsprodukte benötigt, sodass sich der Wasserverbrauch in den letzten 100 Jahren insgesamt verzehnfacht hat. Auch für die Produktion von Lebensmitteln wird nicht gerade wenig Wasser benötigt (Durchschnitts-Angaben, gerundet):
1 Kg Rindfleisch: 13.000 Liter
1 Kg Hühnerfleisch: 4.000 Liter
1 Kg Weizen: 1.000 Liter
1 Liter Milch: 800 Liter
1 Kg Gemüse: 200 bis 400 Liter (sortenabhängig)
1 Kg Kartoffeln: 100 Liter
Wenn es darum geht mit der Ressource Wasser sinnvoll umzugehen, kann also auch die Zusammensetzung der eigenen Ernährung eine einflussreiche Rolle spielen. Jedenfalls auch in Hinblick darauf nicht verschwenderisch (bei etwaigen Hamsterkäufen) einzukaufen und dann womöglich einen Teil davon erst recht wieder wegzuschmeißen.
Gerade erst wurde auch wieder der jährliche Weltwassertag begangen (22. März). Er will uns an einen sorgsamen Umgang erinnern, zumal Millionen von Menschen in vielen Teilen der Welt keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben und unter Wassermangel leiden.
Und übrigens: Unser Wasser kam 2 Stunden später wieder zurück – nach einer nächtlichen Fehlersuche bzw. Reparatur durch engagierte Techniker im örtlichen Brunnenhaus. Vielen Dank!
Comments