Der Trend in der Gesellschaft geht – Hand in Hand mit den wissenschaftlichen Empfehlungen – ganz klar in Richtung Zuckerreduktion. Auch viele Getränkehersteller sind auf diesen Zug aufgesprungen und haben die Rezeptur ihrer Produkte in den letzten Jahren entsprechend adaptiert. Gleichzeitig deckt der von SIPCAN jährlich durchgeführte Getränke-Check auf, dass der durchschnittliche Zuckergehalt aller Getränke am österreichischen Markt immer noch so süß wie vor vier Jahren ist. Weitere Impulse sollen die Zuckerreduktion vorantreiben.
Im Rahmen des Getränke-Checks setzt sich SIPCAN seit beinahe 15 Jahren für eine schrittweise Reduktion des Zuckergehaltes ein. Unsere Ziele sind nach wie vor, dass sich die Zuckeraufnahme aus Getränken reduziert, die Konsument*innen sich schrittweise an weniger Süße gewöhnen und die gesündere Wahl zur leichteren Wahl wird. Langfristig hat dies bereits viel bewirkt: Seit 2010 ist der durchschnittliche Zuckergehalt in Getränken von 7,53 g auf aktuell 6,02 g gesunken. Dies entspricht einer Reduktion von 19,9 % oder 2 Stück Würfelzuckern pro 0,5-Liter-Flasche weniger. Gerade in den letzten vier Jahren zeigte sich aber eine Stagnation bei knapp über 6,0 g Zucker pro 100 ml. Ein zentraler Grund hierfür ist auch, dass immer wieder neue Getränkemarken aus dem Ausland, die noch nicht den Orientierungskriterien von SIPCAN entsprechen, in Österreich Fuß fassen.
Orientierungskriterium für Zucker wird 2025 weiter gesenkt
Für eine gesündere Getränkewahl gelten derzeit diese von SIPCAN festgelegten Orientierungskriterien: Ein Getränk soll maximal 6,7 Gramm Zucker pro 100 Milliliter enthalten und keine Süßstoffe. Aktuell entsprechen bereits 55 % der rund 500 in die Studie eingeschlossenen Getränke diesen beiden Kriterien. Doch auch dieser Prozentsatz ist seit zwei Jahren auf einem Plateau.
Um Impulse für eine weitere Zuckerreduktion einzuleiten, wird SIPCAN das Kriterium für den Zuckergehalt deshalb neuerlich senken: Ab dem Frühjahr 2025 wird der Wert auf 6,3 g Zucker pro 100 ml reduziert. Die erste Anpassung erfolgte bereits im Jahr 2020 von ursprünglich 7,4 g auf 6,7 g Zucker pro 100 ml.
Dieser Schritt hat auch große Auswirkungen auf die Schulverpflegung. Denn ab diesem Zeitpunkt müssen mindestens 80 % aller an Schulen angebotenen Getränke diesen Kriterien entsprechen. Getränke mit einem höheren Zuckergehalt haben demnach so gut wie keinen Platz mehr in der Schulverpflegung.
SIPCAN setzt sich weiterhin für Zuckerreduktion ein
Die Bestrebungen zur weiteren Zuckerreduktion beinhalten aufgrund der aktuellen wissenschaftlichen Datenlage nach wie vor keinen Ersatz durch Süßstoffe – das Kriterium „keine Süßstoffe“ bleibt also unverändert. Derzeit enthält rund jedes achte Getränk am Markt Süßstoffe. Dieser Wert ist seit neun Jahren weitgehend konstant. Änderungen der Rezepturen wären auch bei diesen Produkten noch wünschenswert.
Um die Zuckerreduktion in Getränken weiter voranzutreiben, plant SIPCAN die Hersteller speziell auf jene Produkte hinzuweisen, die knapp über dem Orientierungskriterium liegen und damit großes Potenzial haben, ein „Positivprodukt“ zu werden. Denn auch kleine Veränderungen machen auf Dauer einen Unterschied in der Ernährung.
Was können die Verbraucher*innen tun?
Als Verbraucher*innen ist es wichtig, sich bewusst zu sein, was man konsumiert, und informierte Entscheidungen zu treffen. Lesen Sie die Etiketten, vergleichen Sie die Zuckermengen und wählen Sie Optionen, die weniger Zucker enthalten oder ganz ohne Zucker und Süßstoffe auskommen. So können Verbraucher*innen durch ihr Kaufverhalten auch ein klares Zeichen setzen und die Getränkeindustrie dazu anregen, gesündere Alternativen zu entwickeln.
Auch süße Getränke sind erlaubt
Auch wenn Wasser und stark gespritzte Fruchtsäfte als Durstlöscher an erster Stelle stehen sollten, ist es natürlich hin und wieder in Ordnung zu süßeren Optionen zu greifen. Bei Getränken, die nicht den SIPCAN-Kriterien entsprechen, lautet die Empfehlung aber ganz klar, diese in möglichst kleinen Portionen zu konsumieren (250 ml oder kleiner) und sie dafür bewusst zu genießen.
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